Longboard Route-Finder

Schutz ist beim Longboarden ein sehr wichtiges Thema. Vor allem bei Downhillstrecken, bei welchen normalerweise höhere Geschwindigkeiten erreicht werden, ist es wichtig, dass man entsprechend ausgerüstet ist und die Strecke kennt. Stürze und Verletzungen gehören beim Longboarding nun mal dazu und dessen muss man sich spätestens bei der Losfahrt bewusst sein. Ausserdem ist es wichtig, dass man sich seinen eigenen Grenzen bewusst ist, denn unnötiges Risiko einzugehen lohnt sich nicht. Auch wenn es aus irgendwelchen, für uns unverständlichen Gründen, als uncool erachtet wird, Schutzkleidung (Helm, Knie- und Ellbogenschoner, ...) zu tragen, können diese im Falle eines Sturzes schwere Verletzungen verhindern und dabei helfen, dass man nur mit leichten Schürfungen davonkommt.

Das Thema Schutz haben wir in die drei Kategorien Schutzausrüstung, Sicherheit beim Fahren und Longboard Wartung eingeteilt. Auf diese werden wir auf dieser Seite genauer eingehen und das Wichtigste zum Thema Schutz erklären.

Schutzausrüstung

Beim Longboardfahren, spezifisch dem Downhill-Longboarden, ist es wichtig, genügend Schutz zu tragen. Vor allem bei Anfängern ist gute Schutzausrüstung wichtig, da der Einstieg ins Longboarding (Downhill-Longboarding) oft mit einigen Stürzen verbunden sein kann. Für das alltägliche Fahren ist die Schutzausrüstung natürlich nicht zwingend nötig, man sollte sich dennoch bewusst sein, dass Stürze überall und auch bei geringen Geschwindigkeiten möglich sind. Deswegen sollte man selbst bestimmen, ob man das Risiko, ohne Schutz zu fahren, eingehen will. Beim Downhillen ist dies natürlich ein anderes Thema. Das Risiko, ohne Schutz zu fahren, ist schlicht zu gross. Leider ist diese Ansicht nicht überall in der Longboarding Community vertreten. Grundsätzlich gibt es keine allgemeine Regel bezüglich der Schutz- und Grundausrüstung, aber die meisten Longboarder fahren mit Helm und Handschuhen. Wir persönlich empfehlen beim Downhillen, alle der unten genannten Schutzarten zu benützen.

Der allerwichtigste Teil der Schutzausrüstung ist der Helm. Dabei ist es wichtig, auf gute Qualität zu achten, damit der Kopf auch wirklich ausreichend geschützt ist. Beim Helm gibt es zwei Kategorien: Full-Face Helmets und Half-Shell Helmets. Die Full-Face Helmets schützen den ganzen Kopf, also auch das Gesicht und den Nackenbereich. Diese Helme sehen wie konventionelle Motorradhelme aus, sie sind einfach aerodynamischer geformt und bestehen aus viel leichterem Material. Die Full-Face Helme werden beim Downhill-Longboarden sowohl von den Profis, als auch von den hobbymässigen Longboardern benutzt. Die Half-Shell Helmets hingegen schützen das Gesicht und den Nackenbereich nicht und sehen wie normale Skateboard Helme aus. Diese Art von Helmen kann aber auch beim Longboarden verwendet werden. Die Vorteile sind, dass um einiges günstiger sind und dass die Sicht durch sie weniger eingeschränkt wird. Jedoch ist der Schutzeffekt der Half-Shell Helmets kleiner und auch die Aerodynamik ist schlechter, weswegen die meisten Downhill-Longboarder auf die Half-Shell Helme verzichten und die teureren, aber besseren Full-Face Helme wählen.

Die beim Longboarden verwendeten Handschuhe heissen Slide Gloves. Das sind Handschuhe, die in der Mitte der Handfläche einen Slide Puck befestigt haben. Slide Pucks sind Plastikscheiben, die dafür sorgen, dass man mit der Hand auf dem Strassenbelag gut rutschen kann. Bei einem Sturz kann man sich gut mit den Händen auf der Strasse abstützen, ohne sich dabei die Hände aufzuschürfen. Bei fortgeschrittenen Fahrern werden die Handschuhe spezifisch für das Abbremsen und Kontrollieren vom Board bei hohen Geschwindigkeiten benutzt. Wir finden, dass beim alltäglichen Longboardfahren keine Slide Gloves nötig sind, obwohl ein Schutz für die Handfläche vorteilhaft ist, da bei den meisten Stürzen die Hände betroffen sind. Beim Downhillen jedoch sind Slide Gloves essentiell.

Neben Helm und Handschuhen empfehlen wir auch Kneepads, Elbowpads und eventuell Oberkörperausrüstung. Kneepads bestehen aus einem vorderen und einem hinteren Teil. Der vordere Teil besteht aus Plastik und der hintere Teil ist mit Polstern gefüllt. Kneepads erfüllen im Falle eines Sturzes denselben Zweck wie die Handschuhe, indem sie die Knie schützen und dafür sorgen, dass man auf dem Strassenbelag weiterrutschen und zu einem Stopp kommen kann. Die Elbowpads und die Oberkörperausrüstung sind vom Aufbau her sehr ähnlich und sorgen ebenfalls dafür, dass starke Schürfungen an den Ellbogen und am Oberkörper vermieden werden. Die beiden letztgenannten Protektoren müssen nicht zwingend angezogen werden, aber bei einem Sturz ist man über jeden Schutz froh.

Beim Longboarden trägt man zudem grundsätzlich lange, lockere Hosen und ein langärmliges Oberteil. Mit dieser einfachen Regel können bereits geringe Verletzungen wie Schürfwunden zum Grossteil vermieden werden. Professionelle Longboarder tragen beim Downhillen Lederanzüge, die meist von Firmen massgeschnitten produziert werden. Diese schützen den ganzen Körper vor Schürfwunden beim Aufprall auf den Strassenbelag, sind sehr resistent und halten daher lange. Nicht überraschend sind diese aber sehr teuer.

Sicherheit beim Fahren

Neben der Schutzausrüstung ist es auch beim Fahren wichtig, dass man einige Aspekte beachtet. Zum Beispiel ist es wichtig, dass man mit der Strecke vertraut ist und nicht einfach losfährt in der Hoffnung, dass schon alles gut kommen wird. Normalerweise fahren wir eine neue Strecke zwei bis drei Mal mit geringerem Tempo, bis wir mit der eigentlichen Abfahrt beginnen. Während der ersten Testabfahrt fahren wir langsam und bremsen in regelmässigen Abständen. Dabei achten wir auf mögliche Gefahren und Wege diese zu verhindern. Dazu gehört das Wegräumen von grösseren Steinen und Ästen, die Einschätzung des Verkehrs und das Achten auf Strasseneinfahrten, bei welchen zu jeder Zeit ein Auto in die Strasse einbiegen könnte. Bei der zweiten Testabfahrt fahren wir die untere Hälfte der Strecke ohne zu Bremsen. Danach arbeiten wir uns bei weiteren Testabfahrten schrittweise immer weiter hoch, bis wir oben ankommen und mit den eigentlichen Abfahrten beginnen können.

Die Beachtung des Verkehrs ist ein äusserst wichtiger Faktor bezüglich der Sicherheit beim Fahren. In den meisten Fällen befindet man sich auf Strassen. Man muss also damit rechnen, dass Autos einem hinterher fahren werden. Dabei ist es wichtig, nicht nervös zu werden oder riskante Bremsversuche zu starten. Am besten ist es, wenn man möglichst nahe am Strassenrand fährt, so dass die Autos bei guten Gelegenheiten überholen können. Dann hält man zum einen den Verkehr nicht auf und muss zum anderen nicht die ganze Zeit auf hinter einem her fahrende Autos achten.

Bei Downhillstrecken sollte man grundsätzlich nie alleine fahren. Wir persönlich finden ein kleines Grüppchen von zwei bis vier Fahrern am geeignetsten, da man sich bei dieser Gruppengrösse nicht gegenseitig blockiert, gleichzeitig aber mehr Augen und Ohren hat als ein Alleinfahrender. Ausserdem ist man im sehr seltenen, aber trotzdem einzurechnenden Falle eines Sturzes nicht auf sich alleine gestellt. Gleichzeitig macht es auch schlicht und einfach mehr Spass in einer Gruppe, anstatt alleine zu fahren!

Longboard Wartung

Damit das Longboard möglichst lange brauchbar und funktionsfähig bleibt, muss es natürlich auch gewartet werden. All paar Monate oder zumindest nach jeder Saison sollte das Board einer gründlichen Reinigung unterzogern werden. Das Brett sollte auseinander genommen werden, die einzelnen Teile geputzt und wieder zusammen geschraubt werden. Zu den einzelnen Teilen gehören das Deck, die zwei Achsen, die vier Räder und die jeweilig dazugehörigen Kugellager. Der Schmutz sollte dabei von all diesen Teilen entfernt werden. Die Kugellager können mit speziellen Flüssigkeiten gespült und dann mit Schmiermittel geölt werden. Um das Board auseinanderzunehmen, empfehlen wir ein Skate-Tool, das spezifisch für das Auseinander- und Zusammenschrauben gemacht ist. Mit diesem Skate-Tool kann man auch die Achsenneigung anziehen und alle Boards, von Longboards bis zu Skateboards, perfekt warten. Die Achsenneigung anzuziehen und somit die Steuerbarkeit des Boards zu vermindern, ist vor allem bei höheren Geschwindigkeiten wichtig, da sich das Board ansonsten unruhig verhalten und flattern könnte. Zusätzlich ist es empfehlenswert, vor jedem Start alle Schrauben kurz zu checken und anzuziehen, um unerwartete technische Probleme beim Fahren zu vermeiden.